Gemeinde Biberist

Biberist wird Energiestadt

25.09.2024

Biberist wird Energiestadt

Biberist wird Energiestadt

Die Gemeinde Biberist hat sich in den vergangenen Jahren im Energie- und Klimabereich stark engagiert, dafür wird sie jetzt mit dem Energiestadt-Label ausgezeichnet. Am 28. Mai 2024 hat Biberist das Energiestadt-Audit erfolgreich absolviert und ist nun mit 59.4 % (von den nötigen 50 %) als neunte Energiestadt im Kanton Solothurn zertifiziert. Ein wichtiger Meilenstein war dabei die Erarbeitung des Masterplans Energie, in welchem die Gemeinde das Netto-Null-Ziel 2050, einen Absenkpfad und Massnahmen zur Zielerreichung definiert hat. In den kommenden Jahren werden diese Massnahmen nun umgesetzt.

In den vergangenen zwei Jahren hat die Begleitgruppe Energiestadt gemeinsam mit den Beratenden intensiv am Energiestadt-Dossier gearbeitet. Dazu zählten eine Bestandsaufnahme der bisherigen Aktivitäten in den Bereichen Energie und Klima und die Erarbeitung eines energiepolitischen Massnahmenprogramms für die Jahre 2024-2028. Das Programm sieht Aktivitäten in den sechs Energiestadt-Bereichen vor, die dazu beitragen sollen, die CO2-Emissionen kontinuierlich zu reduzieren und gleichzeitig die kommunale Infrastruktur sowie Grün- und Freiflächen dem veränderten Klima anzupassen.

Um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen, spielt die Strom-, Wärme- und Kälteversorgung eine wichtige Rolle. Die Gemeinde will ihre Energieversorgung kontinuierlich und gut koordiniert auf erneuerbare Energieträger umstellen. Deshalb hat Biberist gemeinsam mit ihrer Energieversorgerin EVB den Masterplan Energie (2023) erarbeitet, welcher geeignete Gebiete für unterschiedliche erneuerbare Energieträger identifiziert. Markus Flatt, Vorsitzender der Begleitgruppe Energiestadt, betont: «Der Masterplan Energie bildet die Grundlage für die strategische Ausrichtung der Energiepolitik in Biberist. Es ist wichtig, dass diese Planung von den Behörden wie auch der Bevölkerung bei Neubauten, Sanierungen und vor allem beim Heizungsersatz als Planungsgrundlage hinzugezogen wird». Ein wichtiger Bestandteil der Energieplanung ist auch die Fernwärmeversorgung von Ortsteilen Biberist südlich und nördlich der Emme, welche die EVB und die BKW AEK Contracting AG (BAC) aktuell planen und zeitnah realisieren wollen. Die Fernwärme wird gespeist aus Abwärme der KENOVA (ehemals KEBAG) und über die bestehende Dampfleitung transportiert. Diese Fernwärme stellt einen ersten Teil der zukünftigen, effizienten und nachhaltige Wärmeversorgung von Biberist sicher. Die Bevölkerung, welche sich im Perimeter der einzelnen Verbünde befinden, soll Kenntnis über die Möglichkeit eines Anschlusses erhalten. Die Gemeinde lädt die Bevölkerung am Mittwoch, 13. November 2024 zu einer Informationsveranstaltung ein. Auf dem Programm stehen die Vorstellung des Energiemasterplans mit der Energieplanung sowie ein Referat zum Thema «Erneuerbar heizen». Nach dem Anlass haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich an einer Tischmesse über einzelne Themen wie Energieeffizienz, Heizungsersatz und Fördermöglichkeiten zu informieren und beim Apéro gemeinsam auf die Zertifizierung als Energiestadt anzustossen.

Das Label Energiestadt zeichnet die Gemeinde Biberist für ihr bisheriges Engagement für eine sichere, preiswerte und klimaverträgliche Energieversorgung aus. Das Label setzt einen hohen Standard, den die Gemeinde nun halten und in vier Jahren beim ersten Re-Audit bestenfalls übertreffen will. Mit dem Energiepolitischen Massnahmenprogramm 2024-2028 sind die Weichen dazu gestellt. «Diverse Massnahmen von Energiestadt setzen wir bereits um», so der Gemeindepräsident Stefan Hug-Portmann. «Wir sind stolz, die erste Hürde genommen zu haben. Bis zum nächsten Audit in vier Jahren wollen wir uns weiter verbessern und im Raum Solothurn eine Vorbildrolle einnehmen». Dazu soll auch der geplante Energiefonds der Gemeinde beitragen, welcher durch eine teilweise Zweckbindung der bestehenden Konzessionsabgabe gespeist wird. Durch die Mittel des Energiefonds wird die Umsetzung von Massnahmen in den Bereichen Energie und Klima künftig erleichtert.

Die Gemeinde bedankt sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz und freut sich auf eine weiterhin konstruktive und zielgerichtete Zusammenarbeit.